Adendorfer EC Adendorfer EC
Was waren das für Duelle in den Neunzigern... "Stadt gegen Land", "Lackschuh gegen Gummistiefel" - in den Derbys gegen die Heidschnucken aus der Lüneburger Heide ging es heiß her. Doch im neuen Jahrtausend haben sich die Kräfteverhältnisse deutlich verschoben. Wann immer die Crocodiles und der AEC gemeinsam in einer Liga antraten, waren die Dörfler stets professioneller und stärker aufgestellt und zeigten dies dem alten Rivalen gerne mehr als deutlich. So entstand in Farmsen der legendäre Spruch "Wenn Gott im Eishockey nicht weiter weiß, fragt er in Adendorf um Rat".
Vor genau 10 Jahren, nach der Saison 2013/14, trennten sich überraschend die Wege. Während die Crocodiles in der Oberliga Nord blieben, zogen sich die Adendorfer in die Regionalliga zurück.
Doch direkt neben dem Spielfeld werden auch nach dem Abstieg keine kleinen Brötchen gebacken. Die Adendorfer haben sich in der neuen Spielklasse sehr gut eingelebt und gehörten stets zu den Spitzenteams. Drei Vizemeisterschaften (zuletzt 22/23) konnten die Adendorfer einfahren, doch der große Wurf blieb bisher aus. Der dürfte aber nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, denn bei unserem südlichen Nachbarn ist ein regelrechter Hype ausgebrochen. Und dieser Hype hat eine bemerkenswerte Vorgeschichte, die der gesamten Eishockeyszene - ganz ohne Ironie - den größten Respekt abnötigt.
In der Saison 19/20 musste der AEC aufgrund eines Schadens im heimischen Walter-Maack Eisstadion komplett aussetzen und die Spieler verteilten sich auf andere Standorte. In der Saison 20/21 trat man wieder an, aber die Saison wurde wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Aber der AEC wurde hervorragend durch diese schwierige Zeit manövriert und die Lust am Eishockey auf dem Land wuchs. Die Fans haben wieder richtig Bock auf ihr Team und das spiegelt sich auch in der Zuschauerresonanz wieder. Die Adendorfer vermeldeten den höchsten Zuschauerschnitt aller Viertligisten und sollten damit jetzt wirklich bereit zum großen Wurf sein.
(JW)